Erinnerung wachhalten

In Exkursion, Feier, Gedenkfeier, Gemeinschaft, Kultur, Religion, Schulpastoral by Jan Schlueter

Klassen 10 bei der Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht

Am 10. November nahm die Klasse 10b und 10c an der offiziellen Gedenkveranstaltung der Stadt Bitburg zur Reichspogromnacht auf dem jüdischen Friedhof teil. Die Schüler*innen der Klasse 10b trugen dabei einen eindrucksvollen und berührenden Beitrag vor.

Eingeleitet wurde das Gedenken durch das Grußwort des 1. Beigeordneten der Stadt Bitburg, Herrn Michael Ringelstein, dem Vertreter von Stadtbürgermeister Kandels. Anschließend erinnerte Henri Juda an die schrecklichen Geschehnisse der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 sowie die Bedeutung eines lebendigen Gedenkens in der Gegenwart.

Dann folgte ein Gedenkbeitrag der Schüler*innen der Klasse 10b der St. Matthias-Schule. Im Rahmen des Unterrichts hatten die Jugendlichen, angeleitet von ihrem Klassenlehrer Philipp Gemmel, zuvor Schicksale jüdischer Bürger*innen unserer Stadt recherchiert, deren Leben durch die nationalsozialistische Verfolgung zerstört wurde.

Anknüpfend an die Gedenkstele für die verfolgten Bitburger Juden, welche am Markt steht, griff die Schulklasse die dort eingelassenen neun Begriffe auf - z.B. verachtet, diffamiert, ausgegrenzt und deportiert - und verband sie mit Einzelschicksalen Bitburger Juden.

Bei der Veranstaltung trugen die Jugendlichen ihre Texte vor, in denen sie über das Leid der betroffenen Familien berichteten. Sie erinnerten an Vertreibung, Entrechtung, Deportation und Tod – und gaben den Opfern damit ihre Geschichten und ihre Namen zurück, da sie abschließend auch die 22 Namen der Bitburger Juden verlassen, die im Holocaust ermordet wurden.
Bewegt folgten die zahlreichen Gäste der Gedenkveranstaltung dem Vortrag der Jugendlichen.

Die intensive Auseinandersetzung mit den Einzelschicksalen machte deutlich, wie wichtig es ist, Verantwortung für Erinnerung und Menschlichkeit zu übernehmen. Durch ihr Engagement setzten die Schüler*innen ein klares Zeichen gegen das Vergessen und für ein respektvolles, friedliches Miteinander.

Am Ende der Veranstaltung trug der Rabbiner Alexander Grodensky das jüdische Totengebet sowie das Kaddisch, das wichtigste jüdische Gebet, vor. Gemäß jüdischer Tradition konnte die Gäste der Veranstaltung abschließend im Gedenken an die Opfer einen Stein auf den Gräbern und der Gedenktafel ablegen.


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  10.11.2025   Philipp Gemmel Heike Sonnen; Philipp Gemmel; Martina Theis (Stadtverwaltung Bitburg)