Am Abend des 17. März 2024 versammelte sich eine beeindruckende Anzahl von Bürger*innen in der Aula der St. Matthias-Schule in Bitburg, um einer außergewöhnlichen szenischen Lesung beizuwohnen. Sieben Abiturient*innen der MSS13 präsentierten die szenische Lesung der Investigativ-Recherche des unabhängigen Medienhauses Correctiv über einen "Geheimplan gegen Deutschland".
Die Veranstaltung wurde durch die Veröffentlichung eines Berichts von Correctiv am 10. Januar 2024 ausgelöst, der ein geheimes Treffen im November 2023 beleuchtete. An diesem Treffen nahmen Politiker*innen der AfD, der CDU und finanzstarke Unternehmer*innen teil, um einen sogenannten "Masterplan" zu diskutieren, der auf völkisch-rassistischen Ideologien basiert. Die Schüler*innen entschieden sich, diese brisanten Enthüllungen in Form einer szenischen Lesung auf die Bühne zu bringen und orientierten sich an Vorbildern wie dem Berliner Ensemble und dem Theater Trier, um ein starkes Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen.
Die Performance von Jule Haubrich, Marthe Meyer, Saskia Mertes, Rebekka Schneider, Jakob Thömmes und Luca Zwilling wurde von den Zuschauern als beeindruckend und schauspielerisch intensiv erlebt. In ihren Rollen schlüpften sie immer wieder aus den ursprünglichen Conciergen-Rollen in die Figuren verschiedener Persönlichkeiten, darunter Politiker*innen, Aktivist*innen und Gewalttäter*innen der rechten Szene, und vermittelten so eindrucksvoll die Bedeutung der Correctiv-Recherche und die Notwendigkeit des Widerstands gegen rechtsextreme Tendenzen. Das Engagement aller beteiligten Abiturient*innen unterstreicht ihre Bereitschaft, für demokratische Werte aktiv zum Kampf gegen rechtsextreme Ideologien beizutragen.
Die siebte zu nennende Schülerin, der Dank gebührt, ist Luisa Roth: sie hat mit ihrer großartigen Plakatgestaltung und Unterstützung rund um das Projekt gemeinsam mit den Schauspieler*innen maßgeblich zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen. Weiter danken wir Timo Meyer und Lukas Müller für ihre Arbeit und Hilfe, um den Abend mit Bilderschau, Licht und Ton atmosphärisch passend auszustatten!
Am Ende des Abends verließen die Besucher*innen die Aula sowohl mit dem verstörenden Bewusstsein für die so greifbare Bedrohung durch Rechtsextremismus als aber auch mit einer gestärkten Entschlossenheit, für Demokratie und Menschenrechte einzustehen. Die szenische Lesung der St. Matthias-Schule Bitburg wird zweifelsohne als besonderes Beispiel für außergewöhnliches jugendliches Engagement und den Kampf für eine gerechte und demokratische Gesellschaft in die Schulgeschichte eingehen. Chapeau!
