Was für den einen die stressigste Zeit des Jahres mit Einkaufsstress und Planungs-Chaos ist, wird wie jedes Jahr an der Sankt-Matthias-Schule gefeiert: Die Adventszeit. Mit vielen verschiedenen Aktionen und Veranstaltungen im Dezember gedenkt die Schulgemeinschaft der Geburt Christi und der eigentlichen Bedeutung des Festes: Denn die Geschenke, die am Heiligen Abend verteilt werden, sind kein Selbstzweck. Sie stehen sinnbildlich für das Geschenk, das Gott an diesem Abend den Menschen in Form des Kindes in der Krippe gemacht hat.
Adventsimpuls
Zu Beginn der besinnlichen Zeit steht der Adventsimpuls. Hier bereitet eine Klasse einen kleinen Beitrag vor, der die anderen Klassen der Orientierungsstufe auf die kommenden Wochen einstimmen soll. In diesem Jahr bereiteten die Klassen 6f von Frau Christmann sowie 6e von Frau Gladytz etwas ganz Besonderes vor:
Als die Schülerinnen und Schüler die Aula betraten, war diese nur so schwach beleuchtet, man konnte kaum seine eigenen Füße sehen. Dann betraten die Kinder der Klasse 6e den Raum und trugen gefaltete Papierblumen mit Teelichtern in der Hand. „Das war schön, weil es so im Dunkeln geleuchtet hat“, berichtet Lina aus der 5d. Ihre Klassenkameradin Leni ergänzt: „Am Anfang war es dunkel und durch die Lichter wurde es hell. Das zusammen mit Frau Bergs Klavierspiel hat mir gut gefallen."
Die Klasse 6f setzte sich in einem kleinen Schauspiel mit dem Thema "Ein Licht für andere sein" auseinander: Eine Frau auf der Suche nach Licht und Wärme wird von ihrem Mitmenschen abgewiesen, jeder will sein Licht für sich behalten. In der Kirche kann sie jedoch am Osterlicht, das immer brennt, ihre Kerze entzünden. Auf dem Rückweg sind jedoch die Lichter der anderen erloschen und sie wird gebeten, etwas von ihrem Licht abzugeben: Doch siehe da! Und obwohl sie es teilt, wird es nicht weniger, sondern es verdoppelt sich!
Anschließend sangen alle gemeinsam Wir sagen euch an, den lieben Advent. Die Fünftklässlerin Jessica hat eine Idee für die Zukunft: „Zusammen zu singen hat mir viel Spaß. So etwas sollte es viel öfter geben.“
Weihnachtsbaumaktion
Handy, Tablet, Playstation... Wenn man sich die Wunschliste mancher Kinder durchliest hat man das Gefühl, das Prospekt eines großen Technikhändlers durchzublättern. Anders, wenn man die Zettel der Weihnachtsbaumaktion in den Händen hält: Hier wünscht sich ein 6-jähriges Mädchen einen neuen Schlafanzug, ein 3 Monate alter Junge braucht Windeln und dicke Socken. „Strümpfe? Was brauchen die Kinder unserer Partnerschule in Burundi denn dicke Socken? In Afrika ist es doch warm.“
Stimmt, diese Geschenke gehen ausnahmsweise nicht nach Afrika. Die Wünsche, die durch diese Aktion erfüllt werden, sind von Kindern aus Bitburg und Umgebung! Frau Kathrin Bujara-Becker vom Autohaus Schaal sammelt jedes Jahr in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt die Wünsche von Familien, die sich diese vermeintlichen Selbstverständlichkeiten nicht leisten können. Die Klassen konnten sich bei den Vertrauenslehrern Frau Voss und Herrn Regelski melden, um einen Wunschzettel zu erfüllen. Insgesamt 80 Pakete konnten so kurz vor Weihnachten übergeben werden - in 80 Familien konnten sich die Kinder also über zusätzliche Geschenke unterm Tannenbaum freuen. Damit erfüllt sich in besonderer Weise der Gedanke von Weihnachten.
Auf dem Foto sind die Vertrauenslehrer Frau Voss und Herrn Regelski (sowie seine Kinder) zu sehen, die die Geschenke im Autohaus übergeben haben.
Weihnachtsgottesdienst
In vielen Situationen des Alltags müssen wir warten: auf den Bus, beim Arzt oder auch in der Schule. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7f von Frau Koll setzten sich in Vorbereitung des Weihnachtsgottesdienstes 2017 mit diesem vermeintlichen lästigen Übel auseinander.
Unter anderem erzählten sie die Geschichte einer Frau, die auf Gott wartet. Sie räumt auf, putzt und backt Kuchen. Zuerst kommt ihre Mutter zum Spaziergang, aber sie geht nicht mit - aber sie geht nicht mit, da sie wartet. Dann klopft die Nachbarin und bittet um Hilfe zum Aufstellen eines Schrankes, doch sie kann nicht helfen, weil sie wartet. Zum Schluss klingelt das Kind von Gegenüber und will mit ihr Spielen, wieder schickt sie wegen des Wartens das Kind weg. Die Frau sagt allen ab, aber sie wartet vergeblich, Gott klingelt nicht. Die Frau ist enttäuscht, doch im Traum erscheint ihr Gott endlich und sagt zu ihr: Drei Mal habe ich dich aufgesucht und drei Mal hast du mich fortgeschickt.
In seiner Predigt nimmt Pastor Weber Bezug zur Geschichte, denn auch wir warten in der Adventszeit. Doch worauf eigentlich? Er befragt dazu die Schülerinnen und Schüler. Es kommen verschiedene Antworten: „Ferien“, „Geschenke“ und einer nennt endlich „Weihnachten“. Manche können das Fest gar nicht abwarten. Doch Ungeduld hat seine schlechten Seiten: Obwohl die Frau Gottes Besuch gar nicht abwarten kann, verpasst sie die Gelegenheit, Gott zu treffen. In ihrer Hektik ist sie oberflächlich und schaut mit den „falschen“ Augen, statt sich die Zeit zu nehmen und mit dem Herzen ihre Mitmenschen wahrzunehmen.
Pastor Weber führte den Anwesenden vor Augen, dass auch wir mit unserer Ungeduld uns selbst viel kaputt machen können: Wer vor Weihnachten „zufällig“ die Geschenke bei den Eltern im Schrank findet, macht nicht nur den anderen die Überraschung kaputt, man selbst kann den Moment auch nicht mehr genießen. Man muss Theater spielen, statt sich zu freuen. Stattdessen soll man lieber die freudige Spannung aushalten und die Zeit der Erwartung genießen.
Simone Meinen Lisa Strohe