Das Wahlfach Informatik bekommt Besuch aus dem Saarland
Seit dem Schuljahr 2016/17 wird am Gymnasium der St. Matthias-Schule Informatik als Alternative zu einer dritten Fremdsprache für die Klassenstufen 9 und 10 angeboten. Das freiwillige Wahlfach ist seitdem gut belegt, inzwischen wird auch der erste Grundkurs in der Oberstufe angeboten. Aber lohnt sich Informatik überhaupt? Was kann man eigentlich beruflich damit „machen“? Ist so ein Studium nicht viel zu schwer?
Um solche und ähnliche Fragen zu beantwortet, kann ein Austausch mit Menschen helfen, die sich für Informatik entschieden haben und damit tagtäglich „arbeiten“. Und es ist immer besser, wenn das nicht nur die eigenen Lehrer sind…
So besuchten zwei Informatiker die St. Matthias-Schule im Rahmen des Nachmittagsunterrichts und berichteten von ihrem Werdegang und ihrer Arbeit. Lisa ist 25 Jahre alt, arbeitet für die Firma medinix Information Systems GmbH aus St. Ingbert und studiert parallel Bioinformatik an der Universität des Saarlandes, derzeit um ihren Master-Abschluss zu erlangen. Bernhard, 28 Jahre alt, ist schon einen Schritt weiter und promoviert ebenso an der Universität des Saarlandes, d. h. studiert auf einen Doktortitel hin. Er arbeitet für die Firma AbsInt Angewandte Informatik GmbH in Saarbrücken.
Beim Bericht der beiden über das Studium in Informatik wurde schnell klar: Man braucht gute Mathematikkompetenzen und vor allem: Sprachkenntnisse in Englisch. Beherrscht man beides und hat Spaß am Programmieren, an Logik und an Teamwork, dann gestaltet sich das Studium sehr vielfältig, auch da es ganz verschiedene Seiten der Informatik gibt, für die man sich entscheiden kann.
Eine relativ neue Richtung ist die Bioinformatik, die die Werkzeuge der Informatik benutzt, um Fragen der Biologie, aber auch Pharmazie, Physiologie oder Medizin, zu beantworten: Wie kann man die Gene am effektivsten analysieren? Wie kann ich den Aufbau eines Proteins möglichst gut darstellen? Wie kann ich simulieren, wie ein Virus wirkt? Oder ganz konkret: Wie kann ich bei der Entwicklung eines neuen Medikamentes die anfallenden Daten möglichst gut verarbeiten? Das ist eine der Aufgaben, die Lisa beschäftigt.
Bernhard hingegen arbeitet momentan im Bereich von Eingebetteten Systemen. Das sind Computer, die in technischen Prozessen Steuerungs- oder Überwachungsfunktionen wahrnehmen, z. B. bei Autos oder Flugzeugen. Oder eben auch in Form eines Sicherheitssystems für eines Dieselaggregats, das zur Notstromerzeugung bei Kernkraftwerken genutzt werden kann.
Nach dem ausführlichen Bericht der beiden, hatten die Neunt- und Zehntklässler noch Zeit für Fragen zu stellen, bevor es wieder ans Programmieren im „normalen“ Unterricht ging.
An dieser Stelle noch mal ein herzliches Dankeschön an den Besuch aus dem Saarland.
Philipp Schommer Lisa Strohe