Umsetzung des Radverkehrskonzeptes

In Veranstaltung by Charlotte Lübken

Elternveranstaltung in der St. Matthias-Schule Bitburg

Am Donnerstag, dem 02.03.23, stellte Frau Fromberg vom Planungsbüro VIA aus Köln den anwesenden und den via Livestream zugeschalteten Eltern in der Schulaula das neue Radverkehrskonzept der Stadt Bitburg vor. Im Zuge des Radwegeausbaus werden in den nächsten Monaten in der Prümer Straße Schutzstreifen angelegt. Diese können bei Bedarf überfahren werden, sofern sich keine Radfahrenden auf der Fahrbahn befinden. (Präsentation Planungsbüro VIA). 

In der Prümer Straße gibt es bereits heute zahlreiche Parkmöglichkeiten, die jedoch teilweise von Anwohnern genutzt werden. Das Parken auf den Schutzstreifen ist jedoch nicht erlaubt und nach Einrichtung der Radfahrstreifen werden einige der oben genannten Parkplätze wegfallen. Dadurch wird sich die ohnehin schon angespannte Verkehrssituation beim Bringen und Abholen der Schulkinder weiter verschärfen. Kritische Verkehrssituationen sind vor allem zu Beginn und am Ende des Schultages zu erwarten, also morgens vor dem Unterricht (7.30 bis 7.50 Uhr) und nachmittags (13.00 bis 13.30 Uhr). In diesen beiden Zeiträumen herrscht bereits heute ein Verkehrschaos durch die so genannten "Elterntaxis". Möglichkeiten, einer solchen Verkehrssituation entgegenzuwirken und für mehr Verkehrssicherheit zu sorgen, sollten von allen Beteiligten gesucht und überdacht werden. 

Eine Geschwindigkeitsregelung in der Prümer Straße ist nach Aussage von Frau Fromberg in Deutschland aufgrund der Vorgaben der StVO nur schwer umsetzbar. Im Umkreis von 300 m um schutzwürdige Einrichtungen (z.B. Schulen) kann jedoch eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 km/h angeordnet werden. Die Stadt Bitburg will dies prüfen. Frau Fromberg verweist in diesem Zusammenhang auf die Initiative „Lebenswerte Städte und Gemeinden durch angepasste Geschwindigkeiten“, die sich für mehr Entscheidungsfreiheit bei der Anordnung von Höchstgeschwindigkeiten innerorts einsetzt. Dieser Initiative des Deutschen Städtetages könnte sich auch die Stadt Bitburg anschließen, bisher haben 517 Kommunen in Deutschland dieses Anliegen unterstützt.

Herr Schmitt plädiert für die Ausweisung von Elternhaltestellen im weiteren Umkreis, damit nicht alle Eltern bis vor die Schule fahren müssen (z.B. auf den großen Einzelhandelsparkplätzen am Rautenberg). Auch könnten die Kinder 5-10 Minuten früher gebracht werden, was die Situation ebenfalls entschärfen würde. Auch am Nachmittag würde eine räumliche Entzerrung helfen, die Situation zu verbessern. Herr Bürgermeister Kandels äußert in diesem Zusammenhang die Idee, Verkehrsübungstage für die Schulwege mit den Schüler*innen durchzuführen.

Darüber hinaus möchte die Stadtverwaltung prüfen, inwieweit eine Querungshilfe (Zebrastreifen) am Görenweg und eine weiterführende Radverkehrsinfrastruktur von der Prümer Straße über den Rautenberg zum Kreisverkehr Neuerburger Straße möglich und sinnvoll sind. 

Abschließend sieht Herr Schmitt die Lösung in einer Umsetzung vieler kleinerer Bausteine: Eine vermehrte Nutzung des Fahrrads der Schüler*innen und Lehrkräfte durch bessere Infrastruktur und Fahrradabstellanlagen, Optimierungen im ÖPNV-Angebot, weitere Elternhaltestellen für den Elterntaxi-Verkehr im Umfeld der Schulen sowie eine Sensibilisierung der Eltern sind die zentralen Aspekte dabei. 

Die Fahrbahnsanierung in der Prümer Straße erfolgt in den Pfingstferien, die Markierungsarbeiten werden zu einem anderen Zeitpunkt durchgeführt, nehmen aber nur wenige Stunden in Anspruch.

Die bedenkliche Bring- und Abholsituation wird uns in den nächsten Jahren noch beschäftigen und wir hoffen, dass die Vernunft zu akzeptablen Lösungen führt.

Das Protokoll der Bürgerversammlung finden Sie unter Downloads.
 


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 02.03.2023   Joachim Schmitt   Joachim Schmitt