Über unseren Probenbesuch berichteten wir bereits (https://st-matthias.de/2023/09/theaterprobe-trier/), am 28.09.23 war es dann soweit, beide 11er DS-Kurse mit ihren Lehrerinnen Simone Meinen und Catrin Stecker besuchten die Premiere der Trierer Theaterproduktion „Werther“.
Regisseurin Ingrid Gündisch verwandelte gemeinsam mit ihrem Team den Goetheschen Briefroman in ein unfassbar spannendes Theaterstück, die Dreiecksgeschichte zwischen Werther (Marvin Groh), Lotte (Jana Auburger) und Lottes Verlobten Albert (Florian Voigt) wurde dicht und packend gespielt. Immer wieder verschob sich die Perspektive des Erzählens unter den drei Protagonisten.
Heiter beginnt das Stück – allein das ist bereits verstörend, weiß man doch, wo die Handlung uns hinziehen wird. Aber das wussten wir bereits aus den Gesprächen während unseres Probenbesuchs, dass es der Regisseurin und auch den drei Schauspieler*innen ein Anliegen ist, das jugendlich Aufschäumende, fröhlich Überbordende darzustellen, bevor der Abgrund sich auftut.
Besonders angetan waren wir nach der großartig dichten Vorstellung, die 80 Minuten dauerte, von der Intensität des Spielens. Auch erstaunte uns, dass die Texte zwar gekürzt, jedoch weitestgehend original Goethes Feder entstammten, sie waren derart lebendig authentisch gesprochen, dass sie jederzeit gegenwärtig wirkten. Gerade die sprachliche Leistung des Werthers überzeugte sehr, ebenso die irren Tanzeinlagen, einmal eher lebendig aber auch formal Lotte + Albert, einmal völlig verrückt-bodenlos Lotte + Werther. Ein romantischer Moment tat sich auf mit dem Lied "Sommer" von Casper und Cro, welches sich bruchlos einschmiegte in die Bühnenfassung des Goetheschen Briefromans. Ein weiterer magic moment war der total irre Ritt aller Dreier hinein in Werthers finalen Absturz, eine physische Höchstleistung, die alle anrührte.
Ein phantastischer Einstieg ins Fach Darstellendes Spiel wurde uns mit dem Besuch dieses Stückes geboten, wir bedanken uns herzlich für die Vermittlung durch Carola Ehrt (Musikvermittlung Theater Trier) und die Betreuung von Dramaturgin Karen Schultze, die uns auch noch im Anschluss mit einer Nachbesprechung in Workshopform in der Schule besuchen wird! Auch für die Bitburger Aufführung in der Stadthalle wurden zahlreich Tickets gekauft, um das Stück ein weiteres Mal zu sehen.