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Sozialpraktikum in Lourdes

In Berufsorientierung, Praktikum, Religion, Schulpastoral, Wallfahrt by Christoph Barth

Schüler berichten über die Bistumswallfahrt

Wie es an unserer Schule schon seit einigen Jahren Tradition ist, fuhren auch diesmal wieder 10 Schüler und Schülerinnen aus den zehnten Klassen mit auf die Bistumswallfahrt nach Lourdes. Vom 5. bis zum 12. September 2017 ging es mit insgesamt 450 Pilgern aus dem Bistum Trier in den berühmten Wallfahrtsort in Südfrankreich, der vor allem für Kranke von besonderer Bedeutung ist. Aus diesem Grund kamen auch wir mit, da wir uns im Rahmen unseres Sozialpraktikums engagierten und uns in Lourdes um alte und hilfsbedürftige Pilger kümmerten.
Die kleine Stadt Lourdes, in der Nähe der spanischen Grenze, hat nicht mal 15.000 Einwohner, jedoch jährlich – hinter Paris – die meisten Hotelübernachtungen in ganz Frankreich. Und tatsächlich: Mit ca. sechs Millionen Pilgern jedes Jahr ist Lourdes einer der weltweit meistbesuchten Wallfahrtsstätten. Besonders bekannt sind die täglichen Lichterprozessionen, bei denen tausende Menschen mit Kerzen durch den heiligen Bezirk ziehen. Angefangen hat alles 1858 mit der damals erst 14-jährigen Bernadette Soubirous, die in der nahegelegenen Grotte von Massabielle insgesamt 18 Marienerscheinungen gehabt haben soll. Sie soll eine „wunderschöne Dame“ in blauem Gewand gesehen haben, die ihr unter anderem auch eine heilende Quelle gezeigt haben soll. Diese besteht bis heute und viele Gläubige hoffen auf eine Heilung oder zumindest eine Stärkung durch das Wasser.
Unsere Aufgaben bestanden darin, uns speziell um die mitgereisten hilfsbedürftigen Pilger zu kümmern. Wir sind jeden Morgen zum Hospital gegangen, um die Kranken abzuholen. Der Tag war mit festen Zeiten durchgeplant, beispielsweise mit Besuchen von Prozessionen, Messen und Kreuzwegen. Dabei wurden die Hilfsbedürftigen in Rollstühlen oder speziellen Wägen gefahren, wobei es immer auch zu Gesprächen und persönlichen Kontakten gekommen ist. Ebenfalls gehörte es zu unseren Pflichten, eine Nachtwache im Hospital zu übernehmen und den Kranken gegebenenfalls zu helfen. Als tätige Begleiter standen uns die Mitglieder des Malteserordens immer zur Seite und übernahmen die fachliche Krankenbetreuung.
Trotz vieler Aufgaben und eines strikten Tagesplans war es als eine tolle Erfahrung. Der Ort Lourdes ist besonders, es ist ruhig und kein bisschen hektisch, und vor allem die große Lichterprozession ist unglaublich berührend. Auch das Arbeiten mit den Kranken war für uns eine schöne Aufgabe, da sich richtige Freundschaften zwischen uns und den Hilfsbedürftigen bildeten. „Ich habe mich immer auf meine kranke Frau gefreut, und man hat richtig gemerkt, dass sie sich ebenfalls freute.“ Dass dieses Gefühl auf Gegenseitigkeit beruhte, konnte man spüren: Eine ältere Dame bedankte sich sogar im Gottesdienst vor allen anderen Pilgern uns und meinte, ihr Herz sei „voll Freude und Dankbarkeit“. Es war besonders diese große Dankbarkeit der kranken Männer und Frauen, die ein unbeschreiblich gutes Gefühl in uns auslöste. Am Ende der Fahrt gab es auch ein paar Abschiedstränen, da wir uns nun von liebgewonnenen Personen trennen mussten. Es war nicht immer leicht und manche der Hilfsbedürftigen waren auf ihre Weise speziell, doch sie waren immer freundlich und man konnte sich super mit ihnen verstehen. Wir sind froh, dass wir mitfahren und das alles erleben durften!
Zusammenfassend kann man sagen, dass es eine ereignisreiche Woche mit vielen Herausforderungen, aber auch mit vielen schönen Erlebnissen war, die uns einige neue Erfahrungen gebracht hat.

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Lourdes 06
Schülerreporter

    Kaja Thome, Simon Tebeck (10b)
  Philipp Gemmel