Erhellende Erkenntnisse

In Aktion, Exkursion, Physik by Jan Schlueter

Physik-Exkursion des 12er Grundkurses

Am Donnerstag, den 20. Januar 2022 haben wir als Grundkurs der 12 eine Exkursion an die Fachhochschule Trier unternommen, um die theoretischen Inhalte mal ganz praktisch zu erproben. Morgens um viertel vor neun trafen wir uns mit Taschenrechnern, Notizblöcken und Stiften bewaffnet in der Schule. Ein letzter Corona-Test, zum Glück bei allen negativ ausgefallen, gab uns dann das Startsignal und der Kurs lief in herrlichstem Nieselwetter zum ZOB. Dort standen wir dann erstmal und warteten und warteten und…

… warteten. Die Busfahrer streikten und Flexibilität war gefragt. Die einen telefonierten, die anderen schauten auf die Fahrpläne und kurz nachdem wir überlegt hatten, wie viele wir mit den Autos mitnehmen könnten, kam doch noch der Schienenersatzverkehr. In der Fachhochschule angekommen, wurden wir von Prof. Dr.-Ing. Dara Feili abgeholt. In einem kleinen Hörsaal erklärte er uns in einem Vortrag die Grundlagen von Medizin- und Computertechnik. Wie mir, schwebte den meisten ein großes Fragezeichen über dem Kopf.

Schließlich gingen wir in den Raum mit den aufgebauten Experimenten, wo sich die Fragen allmählich klärten. In kleinen Grüppchen experimentierten wir an einem Drehpendel, der Luftkissenbahn und weiteren Objekten. An einigen Stationen standen Student*innen und haben uns angeleitet und uns geholfen. Manchmal musste auch Frau Steimers-Echt unterstützend einspringen, wenn irgendetwas unklar war. Die zwei spannendsten Stationen waren das Fadenstrahlrohr und die Medizintechnik. In einem abgedunkelten Raum führte uns ein Mitarbeiter ersteres vor. In der Glaskugel, die mit Neon gefüllt und von zwei Helmholtz-Spulen umrahmt war, konnte ein dünner grell-orangefarbener Elektronenstrahl erzeugt werden, den man über das steuerbare Magnetfeld auch zu einem Kreis „drehen“ konnte.

Dieser Anblick faszinierte uns, weshalb wir den Vorführer mit Fragen löcherten. Die Medizintechnik erlaubte uns, unsere eigenen Herzschläge zu beobachten, indem wir Elektroden auf unseren Körper klebten und diese mit dem Computer verbanden. Bei einem weiteren Experiment haben wir ebenfalls Elektroden auf dem Unterarm befestigt und konnten mit einem Gerät verschiedene Stufen einstellen. Der Strom, der auf unsere Nerven traf, führte dazu, dass ein unangenehmes Kribbeln entstand und sich die Hand zu einer Faust ballte, die man gar nicht mehr öffnen konnte. Dabei erwiesen sich einige Mitschüler*innen als erstaunlich schmerzresistent, und lachen konnten wir alle dabei. Zwischendurch aßen wir in der Kantine, in die Prof. Feili uns eingeladen hatte und besonders die Kartoffelpuffer schmeckten ganz ausgezeichnet. Insgesamt war der Ausflug für uns alle ein Gewinn, schließlich ist die bloße Theorie für viele schwer nachzuvollziehen. Doch die eigene Erfahrung mit Physik in der Praxis haucht dem Ganzen Leben ein.


 20.01.2022  Pauline Potapow, MSS 12  Prof. Dr.-Ing. Dara Feili