Der Titel erinnert an „Ich bin ein Star. Holt mich hier raus“ von RTL. Ein TV-Format, in dem sich C-Promis zwei Wochen bereit erklären, in einem sogenannten Dschungelcamp in Australien unter ständiger Beobachtung durch Fernsehkameras, zu leben. Doch das diesjährige Stück des Grundkurses Darstellendes Spiel der Jahrgangsstufe 12 unter der Leitung von Svenja Badryweist neben dem besagten Titel, den die Schülerinnen in leicht abgewandelter Form für ihr Stück wählten, nur wenige Gemeinsamkeiten mit dem RTL-Format auf, da der eigentliche Stoff dem Filmklassiker „Die Truman Show“ von 1998entstammt.
Anders als im Dschungelcamp erklärt sich Truman, der Protagonist des Stücks bei „Ich bin ein Star? – Ich will hier raus!“, nicht aktiv dazu bereit, in einer Show aufzutreten. Bereits kurz nach seiner Geburt wurde er unwissentlich der Hauptdarsteller der Truman Show und lebt 30 Jahre umringt von Schauspieler*innen in seiner vermeintlichen Realität. Sein Leben – eine Farce. Christof, der machthungrige Produzent der Serie, hat zu diesem Zweck das idyllische Seahaven errichtet, eine von einer gigantischen Kuppel überdachte und von Wasser umgebene Küstenstadt. Hier wächst Truman auf, umgeben von Schauspieler*innen, kontrollierbarem Wetter und täglich beobachtet von über 5000 Kameras. Finanziert wird die Truman Show, die 24/7 live übertragen wird, hauptsächlich durch Werbeplatzierung. Doch irgendwann wird Truman misstrauisch. Herabfallende Scheinwerfer, ein Funkspruch auf der falschen Frequenz oder unlogisches vorhersagbares Verhalten von Statisten verstärken in der Folge zusätzlich sein Misstrauen. Besonders irritiert zeigt er sich, als er eines Tages in einem Obdachlosen seinen Vater wiedererkennt, obwohl dieser in seiner Kindheit vermeintlich bei einem Bootsunfall ums Leben gekommen ist. In einer Rückblende erfährt der Zuschauer etwas über Lauren, die Truman immer noch liebt, obwohl er mit Meryl verheiratet ist. Sie versuchte in der Vergangenheit Truman über seine Situation aufzuklären, jedoch wies Christof sein Team an, sie aus der Sendung entfernen zu lassen. Lauren, die angeblich nach Fidschi gezogen ist, wird zum Motor für Trumans Ausbruchsgedanken – ein Motor, den er benötigt, um sich aus den Fesseln von Christof zu lösen, ohne von ihnen zu wissen. Jedoch versucht der Produzent mit all seiner Kraft, Truman auf der Insel zu halten.
So einen Filmklassiker auf die Bühne zu bringen, sollte zu einer ganz neuen Erfahrung für den Fachbereich DS werden und stellte Schauspielende und Kursleitung vor nie dagewesene Herausforderungen. 100 Minuten Film wurden transkribiert, Gruppen gebildet, Rollen verteilt, das knapp 70-seitige Transskript um 30 Seiten gestrichen und dann wieder um eigene Ideen ergänzt.
Nach vielen Unsicherheiten, Konzeptionsproben, arbeitsreichen Wochen und Intensivproben, die sogar in den Pfingstferien stattfinden mussten, war es dann am 19. und 20.06.2024 soweit. 18 sehr motivierte, engagierte und talentierte Schüler*innen begeisterten an drei Vorstellungen über 560 Zuschauer mit dem Ergebnis. Ihr wart so großartig!
Dank geht raus an Ahmad für das Entwickeln des Plakats und der Eintrittskarten, an Jan Schlüter für die tollen Fotos, an Senne Simon, die gemeinsam mit Sienna, Lisa und ihrem Kunstkurs das Bühnenbild gestaltete, eine Vielzahl der Stufenmitschüler*innen halfen bei der Logistik. Weiter sind wir sehr dankbar, dass wir unser Projekt wieder im Haus der Jugend Bitburg realisieren durften und großartig von Torsten, Jürgen und weiteren unterstützt wurden. Natürlich möchten wir Niko Urmes und seiner unglaublich tollen Veranstaltungs-Technik-AG danken, die uns ins rechte Licht rückte und immer den passenden Ton oder Knopf der Nebelmaschine fand. Und final noch ein großes Dankeschön an Christina Lorenz, die uns in der Endprobenphase und während der Aufführungen eine wahnsinnig große Unterstützung war.