Gewässerexkursion

In Biologie, Exkursion, Projekt by Charlotte Lübken


Letztendlich sauberer als gedacht


Am Montag, dem 12.07.21 machten sich die beiden Biologie-Leistungskurse unserer Schule auf den Weg zur Gewässergütebestimmung der Nims.
Die Sankt-Matthias-Schule Bitburg strebt an, das im Unterricht erworbene Wissen mit der Lebenswirklichkeit der Schüler*innen zu verknüpfen. So wurde diese Exkursion im Rahmen des Themenfeldes Umwelt und Innenwelt lebender Systeme angelegt.
Zunächst wurden die beiden Biologie-Leistungskurse kursübergreifend in Kleingruppen aufgeteilt. Ausgestattet mit dem nötigen Equipment machten sich über 30 MSS-Schüler*innen sowie drei Fachlehrerinnen auf den Weg zur Nims. Aufgrund der Niederschlagssituation bestand jedoch die erste Herausforderung darin, geeignete Untersuchungsstellen zu finden - so ist die Natur eben. Plötzliche aufpoppende Pferdekoppeln, hoher Wasserpegel und dadurch schlammig-rutschige Ufer sorgten dafür, dass mehrere Messstellen aufgesucht werden mussten.
Als die Schüler*innen dann selbst die Nims untersuchen durften, stand die Suche nach Gewässerorganismen im Mittelpunkt, um den Saprobienindex zu ermitteln. Einige stürzten sich, bewaffnet mit Kescher und Sieb, mitten in das Gewässer. Dabei wurde nach sogenannten Indikatororganismen gesucht, die einen Aufschluss über die Gewässergüte geben sollen. Gefunden wurden z.B. Flussmuscheln, Zuckmückenlarven, Fische, Schlammröhrenwürmer, spitze Blasenschnecke, Tellerschnecke, Kriebelpuppe, Muschelkrebse. Aufgrund dieser Funde wurde die Nims an dieser Stelle der Gewässergüte 2,2-2,4 zugeordnet, was einem mäßig bis kritisch belasteten Gewässer entspricht.
Bei der chemischen und physikalischen Gewässergütebestimmung wurden die Temperatur, der Sauerstoffgehalt, die Leitfähigkeit, der pH-Wert und der Gehalt verschiedener Ionen gemessen. Insgesamt wurden gruppenübergreifend Werte ermittelt, die einer Gewässergüte von 1-2 entsprachen. Lediglich der Nitrat-Wert deutete auf eine schlechtere Güteklasse hin. Interessant werden insofern Folgeuntersuchungen sein. Hier wird sich zeigen, ob die Gewässergüte bestätigt werden kann oder ob die schlechten Messwerte Nitrat-Wert einen Einfluss auf die Organismenvielfalt haben werden.
Während der unmittelbar anschließenden Auswertung in der Aula kamen die Jungforscher*innen zu einer wichtigen Erkenntnis: Das Auge gaukelt uns subjektive Objektivität vor. So war die Nims durch tagelangen Regenfall trüb und schlammig, was die Schüler*innen hinsichtlich der Bewertung in die Irre führte. Nur durch wissenschaftliche Messmethoden gelang es ihnen, einen objektiveren Eindruck des Gewässers zu gewinnen, was den Lernenden die Relevanz des wissenschaftlichen Erkenntnisweges nur noch einmal verdeutlichte. „Köpfe haben Dünkel, Herzen haben Winkel: Prüfe, was du siehst.“ Friedrich von Logau (1605 - 1655)
Bei Pizza und kühlen Getränken ließen wir abschließend die Exkursion gemütlich ausklingen.


Gewässerexkursion 01

Gewässerexkursion 02

Gewässerexkursion 04

Gewässerexkursion 01
Gewässerexkursion 05

 15.07.2021    Charlotte Lübken     Svenja Lesch, Charlotte Lübken